Fotos: Lars Redetzke, Silke Fregin, Steve Klasan
Was für eine aufregende Zeit! Wir blicken zurück auf einen Herbst mit herausragendem Singvogelzug und außergewöhnlichen Beobachtungen.
Wie gewohnt startete die Herbstfangsaison mit dem 01. August. Der Auftakt gelang mit 62 Beringungen aus 15 Arten. Highlight an diesem Tag war ein Fitis mit portugiesischem Ring. Zum Ende des August trafen größere Mengen Zugvögel ein und es wurden vor allem Fitisse, Grau- und Trauerschnäpper beringt.
Auch die erste Septemberhälfte war von einer ähnlichen Artenzusammensetzung geprägt. Zur Monatsmitte wurde es im Fanggarten etwas ruhiger. Doch das sollte sich am 20. September ändern, denn die erste Kontrolle des Tages brachte eine Erddrossel mit sich: ein Erstnachweis für das NSG! Zum Monatsende rasteten wie zu erwarten viele Wintergoldhähnchen und Rotkehlchen auf der Insel
So wie der September zu Ende ging, startete der Oktober. Im Fanggarten gab es viel zu tun. Allein im Zeitraum vom 27. September bis zum 06. Oktober wurden 4970 Vögel aus 35 Arten gefangen, beringt und wieder freigelassen, wobei es sich vor allem um Wintergoldhähnchen und Rotkehlchen handelte. Im weiteren Verlauf des Oktobers sollte es einiges zu bestaunen geben: Neben Gelbbrauen- und Goldhähnchen-Laubsänger stattete ein weiterer Inselerstnachweis dem Fanggarten einen Besuch ab. Am Nachmittag des regnerischen 16. Oktober wurde ein Rubinkehlchen gefangen und beringt wieder freigelassen. Nicht nur handelte es sich hierbei um die 315. Art, die im NSG beobachtet werden konnte, sondern auch um den zweiten Nachweis dieser Art in Deutschland. Der letzte Nachweis liegt bereits 25 Jahre zurück.
Im Anschluss neigte sich die Fangsaison begleitet von Amseln und Rotdrosseln und dem zweiten Goldhähnchen-Laubsänger des Herbstes langsam dem Ende zu. Der Singvogelzug ließ von Tag zu Tag spürbar nach. Am Abend des 06. Novembers – dem letzten Fangtag der Herbstsaison – ließ das Stationsteam diese wundervolle Herbstsaison mit Gitarrenmusik ausklingen.
Auch im Feld konnten im Laufe dieser Saison schöne Beobachtungen gemacht werden. Aber beginnen wir auch hier mit dem August!
Eine Besonderheit gab es gleich zu Anfang. Am 09. August hielt sich ein Buschspötter im Hafengelände auf - auch dies ein Erstnachweis für die Insel.
Bis zum Monatsende konnten viele Seeschwalben, Zwergmöwen und die ersten Raubmöwen rund um die Insel beobachtet werden, darunter auch eine hier recht seltene Falkenraubmöwe.
Im Zeitraum vom 20.-25. August waren merklich mehr Singvögel auf der Insel unterwegs. An diesen Tagen zogen Fitisse, Baumpieper, Mehlschwalben und auch einige Grau- und Trauerschnäpper über die Insel hinweg oder rasteten für kurze Zeit. Bis zum Monatsende folgten als unregelmäßigere Gäste noch Zwergschnäpper, Ortolan und Rotfußfalke.
Der Start in den September verlief ruhig. Zum letzten Mal in diesem Jahr konnte deutlicher Durchzug von Limikolen beobachtet werden und der Singvogelzug kam nun richtig in Schwung.
Am 11. September konnte starker Zug beobachtet werden. Häufigste Singvogelarten an diesem Tag waren Fitis, Gartenrotschwanz, (frühe) Rotkehlchen und Baumpieper. Auch die folgenden Tage waren nochmals von merkbarem Zuggeschehen mit großen Mengen von durchziehenden Fitissen, Rotkehlchen, Gartenrotschwänzen, Baumpiepern und Stelzen geprägt.
Als weiterer Tag mit herausragenden Zuggeschehen ist der 27. September hervorzuheben. Der Finkenzug mit fünfstelligen Zahlen durchziehender Erlenzeisige und Buchfinken war hierbei besonders beeindruckend. Als weniger häufige bzw. seltene Gäste zeigten sich diesen Monat einige Gelbbrauen-Laubsänger, ein Wanderfalke der Unterart calidus, ein Taigazilpzalp, die erste Sumpfohreule des Herbstes, weitere Ziegenmelker, Zwergschnäpper, Schmarotzerraubmöwen, eine Schwarzkopfmöwe sowie wenige Baltische Heringsmöwen.
Der Oktober startete mit einer besonderen Beobachtung. Vom 03. bis zum 07. Oktober hielt sich ein Bartlaubsänger zwischen Inselhof und Hafen auf.
Zur Monatsmitte legte der Singvogelzug eine Pause ein, jedoch kamen nun größere Mengen durchziehender Bläss- und Saatgänse an der Insel vorbei. Vereinzelt zogen Raufußbussarde und einige Trupps Berghänflinge durch. Auch die Zahl der Berg- und Eisenten im Bodden südwestlich der Insel stieg weiter an.
Am 18. Oktober konnten nochmals zwei seltene Arten nachgewiesen werden. Zum einen ein Dunkellaubsänger, in den Folgetagen folgten noch zwei weitere Individuen und zum anderen eine Zwergammer. Die letzten Nachweise dieser Arten liegen bereits einige Jahre zurück.
Mit drei Rauchschwalben und je einem späten Fitis und Girlitz neigte sich der Oktober dem Ende entgegen. Am eigentlichen Monatsende war nochmals deutlicher der Drosselzug mit einigen tausend Amseln, Wacholder- und Rotdrosseln zu beobachten. Nun sammelten sich einige tausend Bergenten um die Insel und mit ihnen kamen auch die ersten Eisententrupps des Herbstes an der Insel an. Mit dem Fortschreiten der Herbstes zogen immer mehr Eisenten in Richtung des Greifswalder Bodden und auch eine Spatelraubmöwe war zu beobachten. Der Herbstzug war nun nahezu vorüber, einige letzte Drosseln zogen noch über die Insel hinweg. Die letzten Helfer folgten am 08. November elf überziehenden Singschwänen Richtung Festland. Die Inselbesatzung besteht nun mehr aus Helena, Jakob und mir.
Insgesamt wurden in dieser wirklich außergewöhnlichen Herbstsaison 13898 Vögel aus 81 Arten gefangen, beringt und wieder freigelassen. Im Verlauf des Herbstes wurden drei Arten erstmals im NSG festgestellt.
Auf eine schöne „Winterpause“ und bis zum März!
Lars Redetzke, BFDler auf der Greifswalder Oie
Am Vormittag des 09. August wurde in den Sanddornsträuchern des Hafens der Greifswalder Oie ein kleiner brauner Vogel entdeckt. Obgleich recht unauffällig, entging dem geübten Auge des Entdeckers Luis Q. Langfeld nicht,
dass es sich bei dem Vogel weder um einen Laub- noch um einen Rohrsänger handelte und auch ein Gelbspötter war ausgeschlossen. Schnell wurde klar, dass es sich um etwas außergewöhnliches – vermutlich eine Iduna-Art – handeln
musste. Der Entdecker schreibt:
„[…] Der Vogel konnte beim Putzen, bei der Jagd auf Schwebfliegen und während einer kurzen Auseinandersetzung mit einem Fitis beobachtet werden, dabei fiel seine
Kleinheit auf, da er nur wenig größer als jener war. Der Vogel blieb die ganze Zeit stumm, zudem waren keine typischen Schwanzbewegungen zu beobachten.
Bereits im Feld war die ausgeprägte Gesichtszeichnung sowie die Musterung der Flügelfedern zu erkennen, weshalb er mich initial vor Ausschluss eines Rohrsängers an einen Feldrohrsänger erinnerte. Die Handschwingenprojektion wirkte zunächst recht lang, auch auf den Fotos gab es teilweise widersprüchliche Eindrücke. Auch die Beinfärbung wirkte abwechselnd eher rosa
und eher grau, deutlich dunkel abgesetzte Zehen waren jedoch nicht zu erkennen. Der zunächst als eventueller Blassspötter angesprochene Vogel wurde dann intensiv mit Literatur auf den angefertigten Fotos begutachtet. Dabei fiel der
etwas rötlich-braune Bürzel, die leicht verdunkelte Unterschnabelspitze, eine Handschwingenprojektion von 46% der Schirmfedern, die doch etwas dunkler abgesetzten Zehen, der eher runde Kopf (mit höchstem Punkt etwa über dem Auge,
aber sehr haltungsabhängig), ein eher niedlicher Gesamteindruck sowie der definitiv über das Auge hinausgehende helle Überaugenstreif auf, sodass deshalb und aufgrund von Meinungen konsultierter Externer der Vogel schließlich als
Buschspötter angesprochen wurde. Auch danach noch war der Vogel im Hafen stationär und ließ sich bis in den Nachmittag dort aus geringer Entfernung beobachten. Eine Nachsuche am Folgetag blieb erfolglos.“
Buschspötter brüten überwiegend in den Steppen des südwestlichen Russlands sowie Kasachstans und ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich im Westen bis an die finnische und estnische Grenze, auch in Lettland werden regelmäßig neue Vorkommen entdeckt. Zum Überwintern ziehen die Vögel nach Indien. In Mitteleuropa erscheint die Art recht selten, aus Deutschland liegen weniger als 20 Beobachtungen vor.
Der hier beschriebene Fund stellt den ersten Nachweis für die Greifswalder Oie und Mecklenburg-Vorpommern dar.
Bei recht niedrigen Wasserständen (-45cm) konnten am 08.02.2019 mindestens 103 Kegelroben um die
Greifswalder Oie erfasst werden. Die Tiere lagen auf engstem (wind- und wellengeschütztem) Raum auf den die Insel umgebenen Findlingen. Bisher wurden
dreistellige Robbenzahlen erst im März/April, also zur Zeit des Laichzuges des Atlantischen Herings, erreicht. Die aktuelle Höchstzahl für das Gebiet liegt
bei 152 Tieren am 09.04.2018., die weiteren Entwicklungen beobachten wir gespannt!
Bilder: Stella Klasan
Fotos: M. Kiepert
Nach etwa 6 Wochen Frühjahrssaison 2018 ist Zeit für eine kurze Zwischenbilanz. Bisher wurden an der Beringungsstation Greifswalder Oie etwa 5750 Vögel aus 46 Arten gefangen und beringt. Nachdem die Saison mit niedrigen Temperaturen und starken NO-Winden recht „vogelarm“ startete, folgten in der ersten Aprilhälfte eine Reihe fangstarker Tage. Während die Anzahl beringter Rotkehlchen vergleichbar mit den Vorjahren ist, wurden überdurchschnittlich viele Amseln, Zaunkönige und Sommergoldhähnchen gefangen. Mit über 425 Beringungen wurde bereits jetzt ein neues Heimzugmaximum für das Sommergoldhähnchen erreicht. Im Vergleich dazu sind bislang nur etwa 50% der üblichen Anzahl Wintergoldhähnchen beringt worden und es sind aufgrund der Jahreszeit kaum noch weitere zu erwarten. Ein Großteil der Kurzstreckenzieher sollte nun durchgezogen sein und wir erwarten die Langstreckenzieher, die im Mai und Juni die Insel passieren. Bisherige Besonderheiten waren ein Kleiber, 7 Schwarzkehlchen, (recht) viele Waldschnepfen und ein früher Sprosser am 22. April. Unter den gefangenen Vögeln waren einige, die bereits einen Ring einer anderen Beringungszentrale trugen: zwei Rotkehlchen (Belgien), ein Sommergoldhähnchen (Belgien), eine Rohrammer (Norwegen), eine Mönchsgrasmücke (Polen), eine Amsel (Niederlande) und vier Blaumeisen (Litauen).
Wir freuen uns auf die kommenden Wochen und sind neugierig auf den Verlauf der Brutsaison von Eiderente und Co.
Weisse Robbe - graue Steine: Am 19.04.2018 wurde auf der Insel Greifswalder Oie eine junge Kegelrobbe im Lanugofell beobachtet. Das Tier lag an der Ostseite der Insel und lies sich aus sicherer, störungsfreier Entfernung hervorragend beobachten und fotografieren. Laut Experten des Meeresmuseum Stralsund ist das Tier mindestens 2 Wochen alt und in einem relativ guten Ernährungszustand. Nachdem die Robbe zwischen 13:30 Uhr und 18:00 Uhr regelmäßig liegend und schwimmend beobachtet werden konnte, konnte sie am späten Abend sowie am Morgen darauf nicht mehr entdeckt werden. Vermutlich wurde sie von ihrer Mutter abgeholt. Möglicherweise handelt es sich hierbei um das Tier, welches am 15.04.2018 am Strand von Heringsdorf auf Usedom gefunden wurde.
Im Winter rasten oft riesige Schwärme Eis- und Bergenten sowie große Mengen von Trauer- und Samtenten in der die Greifswalder Oie umgebenen Ostsee. Dabei treten die großen Konzentrationen in der Regel erst im Verlauf des Januars auf und halten sich bis Ende März im Gebiet auf. Die zum Teil recht kleinen Meeresenten können wegen den ungünstigen Sichtbedingungen und hohen Wellen oft nicht vollständig erfasst werden. Umso erfreulicher ist es für die Stationsbesatzung der Inselstation, wenn die (ohnehin seltenen) windarmen Tage zum Zählen großer Vogelmengen einladen.
In den letzten Tagen beruhigte sich die See fast komplett, es herrschte leichter Frost und die herunter gekühlte Winterluft auf der Insel war erfüllt von den Balzrufen vieler nordischer Enten sowie Kegelrobbenrufen. Insgesamt fiel seit einigen Tagen auf, dass sich die Anzahl der Enten im Vergleich zu den Vortagen kontinuierlich erhöht hatte. Am 17.02.2018 fand bei idealen Bedingungen die wöchentliche Wasservogelzählung statt. So konnten an diesem Tag zwar nur etwa 1.320 Eis-, jedoch auch beachtliche 5.555 Samt- sowie 4.295 Trauerenten erfasst werden. Einzig die großen Bergententrupps (nur ca. 193 Ind.) blieben aus.
Die Sicht- und Wellenverhältnisse brachten zudem den bislang höchsten Jahreswert von 78 Kegelrobben zur Greifswalder Oie. Vergleiche mit den Vorjahren lassen hoffen, dass die Zahlen bis Ende März, wenn der Hering zum laichen in den Greifswalder Bodden zieht, noch weiter ansteigen werden. Eventuell kann ja sogar der aktuelle Rekord vom 26.03.2017, als um die Insel 127 Kegelrobben gezählt werden konnten, gebrochen werden? In den kommenden Wochen sollte auch die Zahl der rastenden Eisenten, welche sich im späten Winter zu einem Großteil von Heringslaich ernähren, massiv zunehmen.
Wir warten gespannt auf die weiteren Entwicklungen in der Vogelwelt und bei den Kegelrobben, bis am 13.03.2018 wieder die Stationshelfer*innen anreisen, um am 15.03. die Frühjahrsberingungssaison auf der Greifswalder Oie zu eröffnen.
Am 10.01.18 wurde auf der Greifswalder Oie bei einem Rundgang ein auffälliger Rotschwanz entdeckt. Das Aussehen des Vogels ähnelte wegen des ausgedehnt roten Bauches eher dem eines Garten-, als dem des hiesigen Hausrotschwanzes und auch die ungewöhnliche Jahreszeit ließen bei der Beobachterin sofort die Alarmglocken klingeln.
Hausrotschwänze überwintern regelmäßig in geringer Zahl in Deutschland, die Männchen haben aber einen dunkelgrauen Bauch. Gartenrotschwänze sollten sich spätestens ab Oktober auf dem Weg in ihre Winterquartiere südlich der Sahara befinden, so ganz hätte das Aussehen des Vogels ohnehin nicht auf das eines männlichen Gartenrotschwanzes gepasst.
Schnell wurde zum Wohnhaus geeilt, um eine Kamera zur Anfertigung von Belegbildern zu holen. Denn bei dem Vogel handelte es sich wahrscheinlich um einen „Östlichen Hausrotschwanz“ (Phoenicurus ochruros phoenicuroides)!
Das Verbreitungsgebiet dieser östlichen Unterart des Hausrotschwanzes liegt in Zentralasien. Diese Unterart tritt in Deutschland äußerst selten auf. Ohne den Vogel von der Oie liegen fünf Beobachtungen möglicher östlicher Hausrotschwänze aus Deutschland vor.
Immer wieder treten jedoch auch Hybride aus Haus- und Gartenrotschwanz auf. Diese Vögel sehen den östlichen Hausrotschwänzen enorm ähnlich. Die für die finale Bestimmung nötigen Details am zusammengelegten Flügel lassen sich auf den Bildern nicht erkennen. Das jahreszeitliche Auftreten sowie einzelne Färbungsdetails „unseres“ Vogels sprechen jedoch recht klar für einen östlichen Hausrotschwanz.
Am 11.01. verlief die Nachsuche bei dickstem Nebel und Sichtweiten unter 500m erfolglos, am 12.01. wurde das Tier zuletzt beobachtet.
Bei Anerkennung durch die Deutsche Avifaunistische Kommission würde es sich hierbei also um den maximal 6. Deutschen Nachweis sowie den ersten Nachweis für die Insel und das Land Mecklenburg-Vorpommern handeln. Möglicherweise ist eine Anerkennung mit den vorliegenden Fotos jedoch leider nicht möglich.
Unterartstatus hin oder her, schön ist das Tier alle Male! Also: Immer die Augen offen halten, es gibt (fast) immer etwas zu sehen!
Seit einigen Jahren können im Herbst und Winter immer wieder Spuren von Fischottern (Lutra lutra) auf der Greifswalder Oie gefunden werden. In diesem Jahr gelang es erstmals, den seit Oktober anwesenden Otter vor die Linse zu bekommen. Über den Jahreswechsel 2016/2017 wurden an einem Strandabschnit Fotofallen aufgestellt, an dem regelmäßig frische Otterspuren im Sand zu finden sind. Dadurch konnten endlich einige Bilder sowie ein kurzes Video zur Dokumentation aufgenommen werden. Das Video findet Ihr auf unserer Facebook-Seite.
© Jonas Buddemeier
Am 12.10.16 konnte auf der Greifswalder Oie eine Bergbraunelle (Prunella montanella) beobachtet werden. Am Folgetag wurden im Norden der Insel zeitgleich zwei weitere Individuen entdeckt, so dass sicher davon ausgegangen werden kann, dass sich am 13.10. drei Exemplare auf der Oie aufhielten. Bei Anerkennung durch die Deutsche Avifaunistische Kommission stellen diese Beobachtungen den ersten, zweiten und dritten Nachweis dieser Art in Deutschland dar!
Insbesondere der Vogel vom 12.10. ist wenig scheu und stationär im Bereich des Plattenweges zwischen den Schafkoppeln, wobei die Weidezäune als Sitzwarte dienen. Die Braunelle lässt sich mit der geringen Fluchtdistanz von etwa zehn Metern hervorragend bei der Nahrungssuche am Boden beobachten und fotografieren.
Das Brutgebiet dieser Art erstreckt sich vom westlichen Ural bis Nordsibirien, das Überwinterungsgebiet liegt in Südost-Asien. Momentan scheint ein Einflug dieser Art nach Europa statt zu finden – seit dem 04.10. gelangen Nachweise von Bergbraunellen in Schweden, Dänemark, Finnland, Großbritannien, Polen und auf der Greifswalder Oie.
Also: Augen auf, die Chance, eine Bergbraunelle in Deutschland zu entdecken, war wohl nie besser als in diesen Tagen!
Unsere Mitarbeiter auf der Greifswalder Oie hatten in den letzten Tagen gleich doppeltes Glück. Mit einem Gleitaar am 22. April und einer Alpenbraunelle am 26. April gelangen innerhalb weniger Tage für die Insel gleich zwei Erstnachweise von Vögeln, die in (Nord-)Deutschland nur extrem selten anzutreffen sind. Weiterlesen