Dünenvegetation

Mit Fortschritt der Dünensukzession verändert sich das vegetative Bild.

Während in den Weißdünen vornehmlich Süßgräser (Poaceae) gedeihen, folgen ins Landesinnere die Grau- und Braundünen erhöhtem Buschanteil. Rückführbar ist dies auf die zunehmende Bodenentwicklung, während der Kalkgehalt abnimmt und der pH-Wert sinkt, nimmt der Humusanteil zu, wodurch das Wachstum anderer

Pflanzengesellschaften ermöglicht wird. In der Vegetationsperiode im Frühjahr lohnt sich ein Spaziergang über die Insel, da sich ein schönes Farbenmeer und viele Gerüche entfalten. Das Ökosystem „Düne“ sieht nicht nur schön aus, es erfüllt einen ganz fundamentalen Zweck indem es als natürliche Küstenschutzmaßnahmen das Landesinnere vor Hochwasser und Stürmen schützt.

 

Die Weißdüne

Die Weißdünenvegetation findet sich auf der Hauptinsel nur am Nord-Oststrand.

Auf der Nachbarinsel Düne sind sie gut ausgeprägt und grenzen die Strände vom Düneninneren ab. Besonders auf dem Südstrand eröffnet sich während

der Vegetationsperiode im Frühjahr ein schönes Bild.

Gewöhnlicher Strandhafer (Ammophila arenaria)

Strandhafer wächst großflächig in den Weißdünen, wird 60-100 cm lang und verfügt über ein tiefes Wurzelgeflecht (bis zu 10m).

Der Sandanteil ist in Weißdünen sehr hoch, daher sind diese besonders anfällig für Sandverwehungen. Damit die Stabilität der Dünen trotzdem gewährleistet ist, verfügen die dort vorkommenden Arten über

sehr tiefe Wurzelgeflechte.

Im Gegensatz zum Strandroggen ist der Blütenstand

eine Ährenrispe, die Blätter sind schmaler und meist leicht eingerollt.

 

Strandroggen (Leymus arenarius)

Neben Strandhafer kommt besonders Strandroggen in den Flächen der Weißdünen vor. Vermehrt kann er in den Vordünen entdeckt werden und unterscheidet sich damit gut zum Strandhafer.

Die Pflanze wird 30-80 cm groß, die Blätter sind breit, hart und spitz und weisen eine deutliche blaugrüne

Färbung auf. Der Blütenstand ist eine Ähre.

 

 

 

 

Grau- und Braundünen

Auf der Helgoländer Düne sind die Vor-Weiß- und Graudünen ausgeprägt. Braundünen können ansatzweise entdeckt werden. Die Ausprägung ist besonders auf der Nebeninsel Düne schön zu beobachten. Auch im Nord-Ostgelände der Hauptinsel sind Kartoffelrose und Sanddorn stark ausgeprägt.

 

Kartoffelrose (Rosa rugosa)

Die Kartoffelrose ist wahrscheinlich eine der bekanntesten Arten, die mit Küsten in Verbindung gebracht werden.

Dabei wird die Pflanze aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) auch als Hecken- und Ziergewächs, in Gärten, an Straßen- oder Wegrändern gepflanzt. Sie ist sehr salztolerant und sieht durch die weißen und rosa Blüten schön aus.

Wie bei vielen Rosengewächsen sind die Zweige dicht mit Stacheln und Härchen besetzt. Die Früchte (Hagebutten) sind besonders vitaminreich und können in Form von Marmeladen, Tees oder Pulver erworben werden. Ursprünglich stammt die Kartoffelrose aus Asien (Kamtschatka), wurde Mitte des 19. Jh. in Deutschland eingeführt und hat sich in vielen Lebensräumen fest etabliert.

 

Sanddorn (Hippophae rhamnoides)

Neben Kartoffelrosen ist Sanddorn fester Bestandteil der Grau- und Braundünenvegetation. Das Ölweidengewächs

(Elaeagnaceae) wurde auch als Festigungsmaßnahmen der Dünenböden angepflanzt, ist aber auch als Zierstrauch sehr beliebt.

Die Ursprünge liegen ebenfalls in Asien. Die Blätter sind länglich geformt auf der Oberseite dunkelgrün und der Unterseite silbrigweiß gefärbt. Zwischen den langen dünnen Stacheln an den Zweigen wachsen kleine bis 8mm große orangene runde Beeren. Sie sind reich an Antioxidantien und Vitamin C. Produkte wie Liköre, Säfte, Pesto oder Tee können in vielen Geschäften erworben werden.

 

Silber-Ölweide (Elaeagnus commutata)

Die Nordamerikanische Silber-Ölweide ist nicht unbedingt ein küstentypisches Gehölz, kann dort aber auch vorkommen. Wie der Name schon sagt handelt es sich um ein Ölgewächs (Elaeagnaceae), das leicht an den länglichen beiderseits silbrigen Blättern identifiziert werden kann.

Sie wird bis zu 5 m hoch und die gelben Blüten verströmen einen angenehmen Duft. Auf der Düne lässt sich die Ölweide in der Nähe zum Aussichtshügel „Jonnys Hill“ recht leicht entdecken.

 

Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)

Der schwarze Holunder ist eine heimische Art und ein richtiger Allrounder. Ob in Siedlungen, Gebüschen, Auenwälder, Laubwäldern, oder auf Schuttplätzen: Fast überall kann das Halbschattengehölz entdeckt werden, solange die Böden über genügend Humusanteil und Feuchtigkeit verfügen. Auch in

Dünenlandschaften im Bereich der Grau- und Braundünen, wo die Dünensukzession fortgeschritten und die Bodenbildung eingesetzt hat, wächst schwarzer Holunder.

Die Verbreitung erfolgt durch Insektenbestäubung oder Ornithochorie (Vogelausbreitung), die Samen-bänke können bis zu 150 Jahre alt werden und sind

daher besonders langlebig.

Typischerweise ist das Mark der Äste weiß (Holundermark), beim Zerreiben der Blätter und Blüten entsteht ein angenehmer Geruch. Die Blüten sind weiß und als Schirmrispe angeordnet. Die Früchte sind kleine schwarze Beeren, die häufig zu gesundheitsfördernden Mitteln verarbeitet werden, z.B. Tees. Auch in Form von Gelees, Säften oder Sirup lässt sich der schwarze Holunder in den Regalen vieler Geschäfte finden. Der Verzehr roher

Beeren sollte unterlassen werden, da sie schwach giftig sind und zu Übelkeit oder Erbrechen führen können.

 

Kontakt

Verein Jordsand zum Schutz der Seevögel und der Natur e. V.

Bornkampsweg 35

22926 Ahrensburg

Tel.: 04102 32656

Email: info@jordsand.de


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