Die kleine Düne neben der Insel Helgoland wird jedes Jahr erneut im Winter von unzähligen Kegelrobben aufgesucht. Die in Deutschland gefährdete Art nutzt in dieser Jahreszeit die Strände der Helgoländer Düne als Wurfplatz. Wir betreuen in Kooperation mit der Gemeinde Helgoland das Schutzgebiet auf der Düne und den Kegelrobbenbestand. In Deutschland befindet sich die Kegelrobbe auf der roten Liste der bedrohten Tierarten. Umso erfreulicher, dass im Winter 1996/97 die erste Geburt eines Jungtieres auf der Düne registriert werden konnte. Seitdem steigt die Zahl der Jungtiergeburten jährlich. Während 2014/15 noch 249 Jungtiere das Licht der Welt erblickten, waren es im vergangenen Winter (2019/20) schon 531 junge Kegelrobben. Auch in diesem Winter wurde die Rekordzahl der letzten Wurfzeit übertroffen.
Diesen Winter wurden insgesamt 651 Jungtiere auf der Düne Helgolands geboren (Stand: 06.01.21). Dementsprechend sind es aktuell schon 119 Geburten mehr als im Vorjahr - ein paar werden wohl noch dazukommen. Bereits am 8. Dezember 2020 wurde der Rekord des vergangenen Winters gebrochen. Am zweiten November wurde das erste Jungtier am Nordstrand der Düne geboren. Die Wurfsaison der Kegelrobben hatte mit dieser Geburt etwas später als im letzten Winter begonnen. Seitdem kamen nach und nach immer mehr trächtige Kegelrobbenkühe an die Strände der Düne. Auch die Geburtenzahl war in der ersten Woche überschaubar. Nur 9 Jungtiere wurden geboren. Bereits am 21.11. überstieg die Geburtenzahl jedoch die Einhundertmarke. Von da an wurden in immer kürzeren Abständen immer mehr Jungtiere geboren. Bis zu 38 Jungtiergeburten am Tag wurden von den Rangern der Gemeinde zusammen mit uns registriert.
So wurde es schnell eng und auf Grund der wachsamen Mütter und hormongesteuerten Bullen auch nicht ungefährlich an den Stränden. Aus diesem
Grund wurden, um die Menschen vor Verletzungen und Tiere vor Störungen zu schützen, die Stände temporär geschlossen. Damit Besucher trotzdem spazieren gehen und das Naturschauspiel beobachten
können, wurde der erweiterte Panoramaweg am Nordstrand der Düne geöffnet. Von dort aus lassen sich die Tiere mit einem guten Überblick und aus nächster Nähe beobachten. Zusätzlich gab es neue
Beobachtungsmöglichkeiten am Südstrand sowie Fotobuchten. Auf Grund der Coronasituation hatten wir dieses Naturerlebnis jedoch leider die meiste Zeit ziemlich exklusiv für uns
Helgoländer*innen.
Eine weitere Besonderheit war die erste Geburt auf der Hauptinsel. Auch hier wurde am Nordoststrand in diesem Jahr ein Kegelrobbenjungtier geboren, welches Anfang Januar groß genug wurde, um für sich selber zu sorgen.
Langsam nimmt die tägliche Geburtenzahl jedoch wieder ab. Die meisten Kühe haben ihre Jungen bekommen und sind nun damit beschäftigt, die Kleinen zu säugen und zu schützen. Viele Jungtiere sind bereits abgestillt und im Fellwechsel. Um ihre Neugier zu befriedigen und sich vor hormongesteuerten Bullen zu schützen, robben sie ab und zu sogar bis in das Düneninnere hinein. Nun sind nicht nur mehr die Strände voller Meeressäuger. Den aktuellen Kegelrobbenticker findet ihr hier. Seit dem 7. Januar sind die Strände wieder für Spaziergänge geöffnet.
Unterstützt unsere Naturschutzarbeit auf Helgoland gerne mit einer Kegelrobben-Patenschaft.
Verein Jordsand e. V.
Hummerbude 35
27498 Helgoland
E-Mail: helgoland@jordsand.de
Telefon: 04725-7787