Und Vogelwart bezieht die Hallig

10.04.25, Norderoog. Die Saison auf der „Vogelhallig“ Norderoog beginnt, die ersten Brandseeschwalben besichtigen ihr zukünftiges Brutrevier. Und die KLIMAHALLIG Norderoog geht in die zweite Saison. Wie der Verein Jordsand bekannt gibt, wurde die Feinabstimmung mit der Firma Grassau GmbH erfolgreich umgesetzt und ab sofort sind fünf Kameras auf der Hallig eingeschaltet und rund um die Uhr online unter www.klimahallig.de abrufbar. So wird das einzigartige Brutgeschehen in der – ansonsten streng geschützten – Kernzone des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer für jeden erlebbar. Aber nicht nur das: im Projekt KLIMAHALLIG werden die Auswirkungen des Klimawandels direkt vor unserer Haustür gezeigt. Steigender Meeresspiegel, höhere Temperaturen und Extremwetterereignisse sorgen bereits heute für Veränderungen im Ökosystem Wattenmeer.
Tobias Goldschmidt, Umweltminister des Landes Schleswig-Holstein und Schirmherr der KLIMAHALLIG Norderoog, betont:
„Die Klimakrise und die Biodiversitätskrise werden auf Norderoog wie unter einem Brennglas sichtbar. Der Meeresspiegel steigt und die zunehmenden Sturmfluten gefährden jedes Frühjahr aufs Neue die Bruten der Seevögel. Das Projekt KLIMAHALLIG wird auch in diesem Jahr per Videostream Einblicke auf die Situation vor Ort ermöglichen. Darüber freue ich mich sehr, denn nur was wir kennen können wir auch schätzen und schützen.“
„Wir sind dankbar, unseren Schirmherren Tobias Goldschmidt weiterhin an unserer Seite zu wissen und froh darüber, im zweiten Jahr zeigen zu können, was im Lebensraum Wattenmeer geschieht“, so Bela Catherin Bruhn, Projektleitung KLIMAHALLIG Norderoog beim Verein Jordsand. „Weiterhin freuen wir uns sehr darüber, vom Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur, dem Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Schleswig-Holstein, der Nationalparkverwaltung Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und der Universität Hamburg als Partner unterstützt zu werden“.
Für die vom Aussterben bedrohte Brandseeschwalbe ist Norderoog das letzte Refugium in der Schleswig-Holsteinischen Nordsee. Auf der Hallig brüten weitere typische Küstenvögel, wie die kleineren Küsten- und Flussseeschwalben, Austernfischer, Rotschenkel und Kolonien von Lach-, Silber- und Heringsmöwen. Daneben kommen Eiderenten, Brandgänse und seit einigen Jahren auch Graugänse vor.
Jede Saison verfolgt und dokumentiert ein Vogelwart, was auf Norderoog vor sich geht. Ende März hat Nils Bayer die Hallig bezogen. Der Student des Naturschutzes und der Landnutzungsplanung an der Hochschule Neubrandenburg schreibt auf Norderoog seine Abschlussarbeit und wird ab sofort wissenschaftlich zählen, erfassen, messen und kartieren.
„Es ist eine besondere und sinnstiftende Aufgabe, als Vogelwart des Vereins Jordsand auf der Hallig Norderoog zu arbeiten. Die kleine Hallig ist nur ca. 10 Hektar groß, doch was ihr an Größe fehlt, macht sie mit Leben wett: Hier brüten tausende von Vögeln.“ so Nils Bayer. „Am meisten freue ich mich darauf, die unglaubliche Natur des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer in all ihren Facetten zu erleben: die Brutzeit, den Vogelzug und alles, was die Nordsee sonst noch zu bieten hat. Hier draußen gibt es immer etwas Neues zu entdecken!“
Der gemeinnützige Verein Jordsand setzt sich seit 1907 für den Schutz der Seevögel und ihrer Lebensräume an der Nord- und Ostseeküste ein. Er betreut aktuell 20 Schutzgebiete von Sylt bis Neuwerk, von Helgoland bis Usedom und vereint aktiven Naturschutz mit dem Angebot von besonderen Naturerlebnissen, Umweltbildung und Forschung für den Seevogelschutz.
Kontakte:
Milena Fischer, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0151 70319239
Email: milena.fischer@jordsand.de
Bela Catherin Bruhn, Projektleitung KLIMAHALLIG Norderoog
Telefon: 0171 7261162
Fotos zum Download für die Presse
Die Fotos dürfen im Rahmen der Berichterstattung zur KLIMAHALLIG unter Angabe des Fotografen verwendet werden.