Die Gäste, die uns regelmäßig besuchen, wissen, dass zu unserem Park am Haus der Natur in Ahrensburg (Sitz der Geschäftsstelle) neben den Hühnern auch wollige Mitbewohner, unsere Schafe gehören. Die Schafe leisten in unserem Park nicht nur einen sehr wichtigen Beitrag zur Landschaftspflege, sie sind auch zentral für unsere Bildungsarbeit. Vor allem für Kinder sind unsere zutraulichen Schafe etwas Besonderes, denn heute gibt es immer weniger freilaufende (Nutz-)Tiere.
Mit Hilfe der Schafe können viele verschiedene Themen wie z. B. Biodiversität und vor allem auch „Schafe als Naturschützer und Landschaftspfleger“ angesprochen werden. Aber nicht nur Fachwissen kann man vermitteln, sondern auch soziale Fähigkeiten und Werte werden durch unsere Tiere gefördert. Die Kitagruppen, Schulklassen und vor allem auch unsere FÖJler:innen lernen durch den Umgang mit den Tieren viele wertvolle Kompetenzen und Fähigkeiten, unter anderem Verantwortungsbewusstsein, Empathie und Fürsorge für ein Lebewesen zu tragen.
Der Unterstand für unsere Schafe, in dem sie die Nächte verbringen oder an heißen Tagen den Schatten und bei Starkregen die Trockenheit aufsuchen, war sehr in die Jahre gekommen und drohte zusammenzubrechen.
Zuerst wollten wir einen einfachen Weideunterstand kaufen und hinstellen. Dieser war jedoch viel zu teuer. Also mussten wir uns etwas anderes überlegen. Deshalb haben wir mit Hilfe von "Frugal Bauen" ein Projekt gestartet.
"Frugal Bauen" ist ein Kollektiv von Architekt:innen, die bei ihrer Arbeit einen Fokus auf nachhaltige Bauweisen gelegt haben. Das Kollektiv beschäftigt sich zum Beispiel mit nachwachsenden oder regionalen Baustoffen wie Stroh, Lehm, Hanf, Seegras und Holz, aber auch mit weiteren Konzepten, die für sie zu einem Praktizieren im Sinne der Bauwende dazugehören. Die Mitglieder des Kollektivs gründeten eine Projektgruppe, um nachhaltige Bauweisen stärker in der Architektur-Praxis zu etablieren und Diskurse um ökologische Baustoffe anzustoßen und zu stärken. "Frugalität" heißt so viel wie "Bescheidenheit" oder "Einfachheit". Damit soll eine Gegenbewegung zur aktuellen Baupraxis charakterisiert werden. "Frugal Bauen" möchte das alte Wissen um traditionelle Bauweisen wieder aufleben lassen und Veränderungen anstoßen. Das Ziel des Kollektivs ist es, bei Architekt:innen und Nicht-Architekt:innen Vertrauen gegenüber verschiedensten ökologischen Baustoffen zu schaffen.
Um möglichst nachhaltig und zirkulär zu handeln und zu bauen, suchten wir schon zu Beginn der Planung nach alten und nicht mehr genutzten Baumaterialien, die an uns abgegeben werden können. Hier haben wir dankenswerterweise großartiges Material von den Gründer:innen der "Ganzheitlichen Vorschule Ahrensburg" bzw. "Naturschule Wilde Zeiten" bekommen. Auch schauten wir, welches Material wir noch vom alten Unterstand nutzen konnten oder was sich noch in den Keller- und Werkstatträumen des Hauses der Natur finden und nutzen ließ.
Und dann ging es los: In den letzten Wochen haben wir gemeinsam mit "Pape2 e.V.", den Architekt:innen von "Frugal Bauen" und vielen fleißigen Helfer:innen am Aufbau unseres Schafunterstandes gearbeitet. Damit dieser auch bei Sturm gesichert ist, haben wir gemeinschaftlich einen Tag lang sogenannte Schraubfundamente von "KRINNER" eingeschraubt. Bei dem Material wurden wir von der "Kramer & Schuster GmbH" unterstützt.
Beim Aufbau wurde in den ehrenamtlich erstellten Plänen der Architekt:innen altes Material und auch das von der "Ganzheitlichen Vorschule Ahrensburg" geschenktes, noch sehr gutes Altholz mit eingeplant. Somit musste weniger neues Holz gekauft werden und das alte Holz hatten noch einen guten Nutzen. Beim Kauf des neuen Holzes wurden wir dankenswerterweise von der Ahrensburger Firma "HolzLand Wulf" und beim Abtransport der alten, nicht mehr nutzbaren Materialien von der "buhck Stiftung" unterstützt.
Es waren tolle und aufregende Tage, in denen wir alle gemeinschaftlich an einem Projekt gearbeitet haben, gemeinsam mit Spaß, Hand in Hand angepackt haben und auch alle viel dazu gelernt haben. Wir möchten uns an dieser Stelle auch noch mal bei allen Firmen, der "buhck Stiftung", allen fleißigen Helfer:innen, bei "Pape 2 e.V.", bei "Frugal Bauen" und dem Team der "Ganzheitlichen Vorschule" recht herzlich bedanken. Nur mit dieser großartigen Unterstützung und (ehrenamtlichen) Hilfe war es möglich das Projekt umzusetzen.
Und die Schafe freuen sich nun wieder über einen sicheren und wetterfesten Unterstand.