„Himmelszelt“ – unter diesem Titel zeigt der mongolische Künstler Gan-Erdene Tsend seine Zeltinstallation und Bilder im Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer. Anlass ist das 50-jährige Jubiläum diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und der Mongolei.
Scheint es auf dem ersten Blick wenig Gemeinsamkeiten zwischen dem Wattenmeer und der Mongolei zu geben, so zeigen die Gedanken des Künstlers doch deutliche Parallelen. Die auf den Kopf gestellten stilisierten Jurten sollen auf den Verlust der nomadischen Kultur in der Mongolei verweisen, Klimawandel und Plastikmüll bedrohen zudem die Natur vor Ort. Auch auf der Insel Neuwerk zieht es die jungen Menschen auf das Festland und in die Städte, eine Perspektive eine Existenz als junge Familie auf der Insel aufzubauen scheint es nicht zu geben. Der Klimawandel ist in vielerlei Hinsicht im Wattenmeer zu spüren, nicht zuletzt durch die immer häufiger werdenden Kükenfluten. Langfristig steht die Existenz des Wattenmeeres aufgrund des Meeresspiegelanstiegs auf dem Spiel. Eine weitere Bedrohung liegt im Meeresmüll. Auch die Kormorane auf Nigehörn bauen die berüchtigten DollyRopes in ihre Nester, ähnlich den Basstölpeln auf Helgoland. Eine schier unsichtbare Gefahr stellt das Mikroplastik dar, dass sich in der Nahrungskette anreichert und auch uns Menschen betrifft. Der Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer hat eben doch mehr gemeinsam mit der Mongolei als nur die Pferde.
Die Zeltinstallation und die Bilder von Gan-Erdene Tsend sind noch bis zum 30. Juli auf der Insel Neuwerk zu sehen.
Die Website des Künstlers finden Sie hier: https://gan-erdene.de/