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Neues Klimawandel-Projekt im Wattenmeer

Ahrensburg / Norderoog, 05.06.2024. Der Verein Jordsand startet ein neues Projekt im Wattenmeer: Die KLIMAHALLIG Norderoog. Im Rahmen dieses Bildungs- und Forschungsprojekts werden die Auswirkungen des Klimawandels im Wattenmeer vermittelt. Die kleine Hallig Norderoog – westlich von Pellworm im Nationalpark Wattenmeer gelegen – kann ab sofort mithilfe von Livestream-Kameras virtuell besucht werden. Die breite Öffentlichkeit erhält somit Zugang zu diesem einzigartigen Naturkleinod. Bisher war die Hallig rein dem Natur- und Vogelschutz vorbehalten, sie darf von Menschen nicht betreten werden. Der Verein Jordsand betreibt hier Naturschutz- und Forschungsarbeit und kann nun live und vorort dabei begleitet werden: mit digitalen Angeboten wie Online-Veranstaltungen mit Liveschalten zur Hallig und Lehrvideos zu wissenschaftlichen Themen.  

 

„Der Klimawandel wirkt sich direkt auf die Seevögel aus, das können wir auf Norderoog unmittelbar beobachten. Mit dem Projekt Klimahallig Norderoog bringen wir dieses wichtige Thema in die Öffentlichkeit und machen einen bedrohten Lebensraum virtuell erlebbar“  sagt Dr. Steffen Gruber, Geschäftsführer des Vereins Jordsand. 

 

Die Hallig Norderoog ist seit 1909 im Privatbesitz des Vereins Jordsand. Sie liegt in der Kernzone des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer und ist wichtiges Brut- und Rastgebiet für viele, darunter auch seltene Vogelarten. Bis zu 4.000 Brutpaare der in Deutschland vom Aussterben bedrohten Brandseeschwalbe ziehen hier jedes Jahr ihren Nachwuchs groß. Doch klimabedingte Veränderungen bedrohen zunehmend den Bruterfolg. So gab es in den letzten Jahren auf Norderoog immer öfter Landunter während der Brutzeit, sodass Teile oder die ganze Hallig überflutet waren. Die Häufung dieses als „Kükenfluten“ bekannten Phänomens gilt als Folge des Klimawandels und kann den Nachwuchs einzelner Kolonien oder gar ganze Generationen vernichten. Auch andere Wetterereignisse wie Starkwinde und Hitze- und Trockenperioden treten durch den Klimawandel vermehrt oder verlängert auf. Muschelsterben oder veränderte Fischbestände können die Folge sein und wirken sich direkt auf die Nahrungsverfügbarkeit der Seevögel aus. Von diesen Veränderungen wird im Projekt KLIMAHALLIG Norderoog berichtet. 

 

„Ich hoffe natürlich, dass Norderoog dieses Jahr von einer Kükenflut verschont bleibt. Sollte es aber dazu kommen, werden wir davon live berichten, um möglichst viele Menschen auf die Folgen des Klimawandels für das Wattenmeer aufmerksam zu machen.“ Marlene Wynants, Projektleiterin KLIMAHALLIG Norderoog. 

 

Im Rahmen des Projekts wurde Norderoog mit einer technischen Infrastruktur ausgestattet: Inmitten der wilden Natur des westlichsten Wattenmeeres stehen nun Livestream-Kameras, auf denen das Brutgeschehen und das bunte Treiben auf Norderoog im ganzen Jahresverlauf mitverfolgt werden kann. Zu entdecken sind balzende Lachmöwen, brütende Graugänse und schlafende Austernfischer, die sich immer zu Hochwasser auf der Hallig versammeln. Außerdem sind die Brutkolonie der Brandseeschwalben und Paare von brütenden Küstenseeschwalben zu sehen sowie Überraschungsgäste wie Seeadler oder Schwarzkopfmöwen.  

 

„Jedes Jahr kämpfen die Tiere mit den Sturmfluten. Der Klimawandel ist voll da und bedroht das Leben auf der Hallig. Es ist wichtig für die Menschen, zu verstehen, wie wertvoll der Schatz der Natur ist. Und wie unverzichtbar es ist, diesen zu bewahren. Deswegen habe ich gerne die Schirmherrschaft für das Projekt Klimahallig des Vereins Jordsand übernommen.“ Tobias Goldschmidt, Umweltminister Schleswig-Holstein. 

 

Das Projekt KLIMAHALLIG wird gefördert vom Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur Schleswig-Holstein. Umweltminister Tobias Goldschmidt hat die Schirmherrschaft übernommen, da ihm Bildungsarbeit zum Klimawandel vor der eigenen Haustür ein großes Anliegen ist.  

 

Eigens für das Projekt hat der Verein Jordsand die Website www.klimahallig.de eingerichtet, auf der sich Interessierte rund um die Uhr informieren können. Des Weiteren gibt es Kooperationen mit Infozentren an der Nordseeküste, in denen das Geschehen auf der Hallig auf Monitoren verfolgt werden kann. Auch wird es Angebote für Schulen und Live-Events geben. 

 

Kontakte:

Verein Jordsand zum Schutz der Seevögel und der Natur e.V.

Milena Fischer

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Telefon: 0151 70319239

Email: milena.fischer@jordsand.de

 

Marlene Wynants

Projektleitung Klimahallig Norderoog

Telefon: 0171 - 7261162

E-Mail: marlene.wynants@jordsand.de

 

 

Fotos zum Download für die Presse:

 

Die Fotos dürfen nur im Rahmen der Berichterstattung zur „KLIMAHALLIG Norderoog“ unter der Fotografenangabe - bzw. bei den Screenshots "Verein Jordsand" - verwendet werden.

 

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Kontakt

Verein Jordsand zum Schutz der Seevögel und der Natur e. V.

Bornkampsweg 35

22926 Ahrensburg

Tel.: 04102 32656

Email: info@jordsand.de


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