Die Einigung der drei Bundesländer Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein und des Bundes zur geplanten Verklappung von Elbschlick vor Scharhörn kommentiert unser 1. Vorsitzender Veit Hennig wie folgt:
"Der Verein Jordsand ist einerseits erst einmal sehr erleichtert, dass eine kurzfristige Übergangslösung für die Verbringung des Schlicks aus der Elbe gefunden wurde. Eine Verklappung bei Scharhörn wäre ein Affront gegen das nur wenige hundert Meter entfernte Weltnaturerbe Wattenmeer gewesen. Wir bedauern, dass die Naturschutzverbände bis heute nicht ernsthaft in eine Lösungsfindung eingebunden worden sind. Für den betroffenen Lebensraum Elbe, in dem nun noch mehr gebaggert werden wird, sind die Folgen dagegen verheerend. Man versucht auf Kosten dieses einmaligen Lebensraums „Elbeästuar“ gegen die Naturgesetze von Strömungen und Sedimenttransport anzukämpfen. Eine Wirtschaftlichkeit dieser enormen Maßnahmen für den Hamburg Hafen muss inzwischen sehr in Frage gestellt werden. Wir sehen im Hamburger Hafen dagegen eher einen hervorragenden Entwicklungsstandort für wertschaffende maritime grüne Zukunftstechnologien, als einen von der Lage her nur begrenzt erfolgreichen Standort im Wettstreit um Container, bei einem sich gravierend ändernden und unsicheren Welthandelsmarkt.
Die momentane Lösung der Verklappung vor Helgoland geht auf Kosten des Meeresschutzes: Die Belastung mit Schadstoffen wird nicht transparent gehandelt, Auswirkungen von CO2 Emissionen solch enormer Schlickverklappungen werden nicht einmal diskutiert. Wir befürchten, im November nächsten Jahres bei weiter steigenden Mengen anfallenden Schlicks wieder ohne eine Lösung dazustehen."
Kontankt für inhaltliche Nachfragen:
Dr. Veit Hennig
1. Vorsitzender