Die kleine Düne neben Deutschlands einziger Hochseeinsel wird jedes Jahr im Winter von unzähligen Kegelrobben aufgesucht. Die in Deutschland gefährdete Tierart nutzt in dieser Jahreszeit die Strände der Helgoländer Düne als Wurfplatz. Der Verein Jordsand betreut in Kooperation mit den Dünenranger:innen der Gemeinde Helgoland das Schutzgebiet auf der Düne und den dortigen Kegelrobbenbestand.
Im Winter 2021/22 wurden 670 Kegelrobbenbabies auf Helgoland geboren (Stand 27. Januar). Damit liegt die Geburtenzahl wieder über der Geburtenzahl verganger Jahre (2019/2020: 531, 2020/2021: 653). Der Höhepunkt der Wurfzeit lag mit Ende November/Anfang Dezember wie auch im Vorjahr recht früh. Der Verein Jordsand zeigt sich sehr zufrieden mit dieser weiterhin positiven Entwicklung, denn in Deutschland befindet sich die Kegelrobbe auf der roten Liste der bedrohten Tierarten. Durch das neue Besucher:innenlenkungskonzept mit Winterpanoramaweg, Aussichts- und Infopunkten sowie Wildtierruhezonen war ein guter Winter sowohl für die Kegelrobben als auch für die Besucher:innen der Düne möglich.
Seit 2019 können die hauptamtlichen Betreuer:innen der Düne, mit in Kenntnissetzung des sogenannten Robbengremiums, Strandabschnitte bei hohem Tieraufkommen schließen, um die Sicherheit der Gäste und die naturnahe Aufzucht der Jungtiere zu gewährleisten. In 2020 wurden ab Mitte November alle Strände für Besucher:innen geschlossen. Dies betraf in den ersten Wochen nur den Nordstrand und die Aade. Mit Einsatz der Geburten auf dem Südstrand, war auch dort das gefahrlose Spazierengehen für Mensch und Tier nicht mehr möglich. Dank der Schließung der Strände konnte die Hauptgeburtenphase (Ende November/Anfang Januar) für einen Großteil der Tiere in den Wildtierruhezonen störungsfrei ablaufen.
Durch den Winterpanoramaweg mit seinen Aussichtspunkten und den zusätzlichen Infohäuschen auf der Düne war trotzdem ein tolles Naturerlebnis für alle Tourist:innen möglich. Durch die Fotobuchten konnten Naturfotograf:innen zudem wunderschöne Fotos des Kegelrobbennachwuchs in typischen Laguno-Fell machen, ohne die Tiere zu stören. Zudem informierten die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen des Vereins Jordsand die Besucher:innen auf den naturkundlichen Führungen und in den Info-Häuschen über Deutschlands größtes Raubtier.
Unterstützt unsere erfolgreiche Arbeit zum Schutz der Kegelrobben gerne mit der Übernahme einer symbolischen Kegelrobben-Patenschaft.