Es ist unglaublich, was für Müll und vor allem in welch
erschreckender Menge man diesen an den deutschen Stränden und letztlich auch weltweit findet. Ja, in „unseren“ Urlaubsparadiesen und an den Stränden, die Tiere ihren Lebensraum nennen. Wenn wir alle weiterhin diese Orte als
Erholungsgebiet nutzen und Lebewesen, die auf diese einzigartigen Ökosysteme angewiesen sind, schützen wollen, müssen wir uns dementsprechend rücksichtsvoll verhalten und verantwortungsvoll handeln.
Da wäre der Aspekt, den eigenen Müll wieder mitzunehmen.
Auf der anderen Seite das Mitdenken für unsere Mitmenschen. Wenn wir Müll herumliegen sehen, dann sollten wir uns überwinden können, diesen einzusammeln und regelkonform zu entsorgen. Das ist kein Kraftakt und mit gutem Gewissen können wir als Vorbild für andere
vorausgehen.
Denkt dran – wir sind nur Gäste auf dieser Welt und sollten
sie demgemäß schonend behandeln!
Um auf das vom Menschen hervorgerufene Phänomen „Müll am Meer“ aufmerksam und es vor allem auch greifbarer zu machen, hier eine vorgestellte Müllsammel-Aktion mit „Fang-Fact-Liste“, die zum Nachdenken anregen soll.
Am 19.09.2020 (World Coast Cleanup Day) führten wir gemeinsam mit Kollegen aus Vietnam, Indien und Argentinien ein Spülsaummonitoring am Kringel-Strand auf Helgoland durch - der genannte Strandabschnitt schließt direkt am Naturschutzgebiet „Helgoländer Felswatt“ an. Dabei wird eine Strecke von 100 Metern abgelaufen und alles unnatürliche Material eingesammelt, kategorisiert und offiziell in eine Sammel-Liste eingetragen. Diese wird unter anderem innerhalb unseres Jahresberichtes an das Land Schleswig-Holstein geschickt.
Denn Müllsammeln ist nur eine Symptom bekämpfende Möglichkeit, die Strände sauber zu halten. Um das Problem zu lösen, muss sich grundlegend etwas an der Müllproduktion und am Müllverbrauch des Menschen ändern. Die Müllsammel-Aktion am Kringel erfolgt zwar regelmäßig alle zwei Wochen, die heutige soll mit seiner Botschaft aber auch die Öffentlichkeit theoretisch informieren und zum praktischen Mithelfen bewegen.
„Fang-Facts“ – frisch vom Kringel
- Gewicht insg.: 5,61kg Müllsack + 17kg Palette
- Einzelteile insg.: 75 Stück
- am ungewöhnlichsten: Kanister mit Gefahrensymbolen (1x umwelt- gefährdend, 1x gesundheitsschädlich) und undefinierbarer Flüssigkeit gefüllt und Flaschendeckel von Seepocken besetzt
- unverkennbar vs. unerkennbar: Shampoo-Flasche aus Japan (unverkennbar trotz des weiten Weges) vs. Plastikflasche (Deckel noch erkennbar, Rest der Flasche aufgelöst)
- am schädlichsten für Umwelt: allg. Plastikteile (da sie lange brauchen, bis sie sich auflösen und dann weiterhin als Mikroplastik im Meer schwimmen: Bsp. PT-Flaschen benötigen ca. 450 Jahre bis sie sich zersetzen
- am schädlichsten für Mensch und Tier: Spritze, Kanister s.o.
- alltägliche Wegwerfprodukte des Menschen: Zigarettenstummel, Plastikflaschen, Feuerzeug, Schnüre/Netzteile von Fischerbooten, Einwegbecher aus Plastik
- theoretisch noch nutzbar/wiederverwertbar/recyclebar: Tennisbälle, Spielförmchen, einige Plastikflaschen