Wir befinden uns noch mitten in der Wurf- und Paarungszeit der Kegelrobben, wenn auch der Höhepunkt erreicht wurde, und möchten gerne etwas über die Vorkommnisse des Jahres berichten - über den Verlauf der Kegelrobbensaison und über neue Ergebnisse des Miteinanders von Mensch und Tier auf der Düne.
Im März und April haben viele Kegelrobben die Düne besucht, um ihr Fell wie jedes Jahr zu wechseln. Nur die im vergangenen Winter geborenen Jungtiere setzen ein Jahr aus. Zu dieser Zeit hatten wir teilweise knapp 1100 Tiere gleichzeitig auf der gesamten Düne zu verzeichnen.
Auf der Düne geht es zumindest was die Kegelrobbenwurfzeit angeht, mittlerweile etwas ruhiger zu. Seit einigen Tagen stagniert unsere Jungtierzahl bei 423, also knapp unter unserer Gesamtzahl aus der vorherigen Saison. Einige einzelne Geburten werden wohl noch folgen, doch aus dem Gröbsten sind wir nun raus. Es ist ein wahrer Glücksfall, dass die Geburten nun bereits Anfang Dezember ihren Höhepunkt erreichen. Die Besucherzahl nämlich, vor allem "zwischen den Jahren" reißt nicht ab und wir zählen an einigen Tagen einige hundert Strandspaziergänger und Robbeninteressierte auf der Düne!
Aktuell können die Strände rund um die Düne ohne größere Einschränkungen begangen werden, allerdings sind wir jedes Jahr mit bis zu fünf Ehrenamtlern pro Schicht im Einsatz um Besucher zu informieren und um ihnen
Wegeempfehlungen zu geben.
Sehr erfreulich war in diesem Jahr, dass wir dank unserem Besucherlenkungssystem (Übersichtskarten der Düne und Bohlenweg am Nordstrand), sowie verantwortungsvollen Besuchern, die Hauptwurfstätten (Nord- und
Aadestrand) sehr störungsarm halten konnten. Die meisten Jungtiere konnten
entsprechend "natürlich" aufgezogen werden. Wenn die Muttertiere ihre Jungen fast abgestillt haben, paaren sie sich bereits erneut. Die Kegelrobbenbullen positionieren sich an “ihren” Strandabschnitten, um so viele umliegende Weibchen wie möglich zu begatten. So waren und sind anhaltend die Rivalitäten zwischen den Bullen zu beobachten, die sich strategisch aus dem Weg gehen oder sich blutige Kämpfe liefern.
Wir sind weiterhin bemüht, die Akzeptanz und das Verständnis für diese besondere naturräumliche Situation zu stärken. Dabei lebt der Verein von den Spenden, für die wir uns auch bei Ihnen sehr herzlich bedanken möchten.
Wir wünschen nun eine besinnliche Zeit und schöne Feiertage!
Liebe Grüße Ihr Helogländer Jordsand-Team
Text und Fotos: Anna Karapin-Springorum, Vincent Ruge, Rebecca Ballstaedt, Ute Pausch (Dünenrangerin)