Die Wurfsaison der Kegelrobben, Deutschlands größtem Raubtier, auf der Helgoländer Düne hat am 04.11. begonnen. Laut aktuellem Stand liegen derzeit 9 Jungtiere (14.11.) auf der Düne. Mehrere hundert Jungtiere werden noch erwartet. Seit der ersten Kegelrobbengeburt im Winter 1996/97 steigt die Geburtenzahl der bedrohten Raubtiere jährlich (2017/18: 426 Jungtiere). Der unter Naturschutz stehende Kegelrobbenbestand wird durch den Verein Jordsand e.V. sowie die Dünenrangerin der Gemeinde Helgoland betreut.
In den ersten Lebenswochen sind Kegelrobbenjungen besonders anfällig. Die Jungtiere haben bei der Geburt ein weißes „Babyfell“, das Lanugofell („Wollfell“) und müssen an hochwassergeschützten Strandabschnitten liegen. Dieses Fell ist nicht komplett wasserdicht, es saugt sich mit Wasser voll und erschwert den Tieren das Schwimmen im Wasser. Durch Störungen kann die Verbindung zwischen Mutter und Jungtier abreißen. Eine Flucht ins Wasser würden die Jungen nur kurz überleben. Ein guter Grund, zum Wohle aller, mindestens 30 m Abstand einzuhalten.
Die Paarungszeit der Wildtiere auf der Helgoländer Düne ist ebenfalls ein faszinierendes Naturschauspiel, das über ein innovatives Besucherinformationssystem miterlebt werden kann. Hunderte Naturinteressierte haben auch in diesem Jahr wieder die Möglichkeit vom Bohlenweg aus die Aufzucht der Jungen aus sicherer Nähe zu erleben. Gleichzeitig werden die Besucher durch Führungen und Hinweistafeln über die Lebensweise der Kegelrobben informiert. Besonders bei Hochwasser kann der Nordstrand sehr schmal und schwer zugänglich sein und sollte aus Rücksicht auf die Tiere gemieden werden. Neugierige Blicke auf die Helgoländer Kinderstube vom eigens zu diesem Zweck gebauten ‚Beobachtungsposten‘ Bohlenweg sind jedoch möglich. Die Naturschutzwarte beantworten jederzeit und gerne die Fragen von interessierten Gästen und Insulanern.
Die täglichen Geburtenzahlen können in der Hummerbude des Vereins auf Helgoland oder unter www.jordsand.de eingesehen werden.