Nachruf Dr. Erika Vauk-Henzelt

Wir sind sehr traurig und tief bestürzt, dass die geschäfts-führende Vorsitzende des Vorstands, Frau Dr. Erika Vauk-Hentzelt,  am 21. November nach kurzer schwerer Krankheit verstorben ist.

 

Erika Vauk war dem Verein aktiv über viele Jahr-zehnte sehr verbunden und hat sich in der aktuellen kritischen Phase des Vereins in den vergangenen Monaten mit viel persönlichem Engagement in die operative Arbeit eingebracht. So kannten und schätzten wir sie.

Ihr weiter Blick, ihre ausgeprägte wissenschaftliche Kompetenz, ihre Führungsstärke, ihre positive Grundeinstellung und ihr Humor werden uns stets in Erinnerung bleiben. Wir bedanken uns herzlich für die schöne gemeinsame Zeit. Wir verlieren eine sehr verläßliche Weggefährtin und gute Freundin. Unsere Gedanken sind mit ihrer Familie.

 

Der Vorstand und die Mitarbeiter des Verein Jordsand


Abschied von Dr. Erika Vauk-Hentzelt - Ein Nachruf von Eckart Schrey

 

Am 21. November 2017 ist unsere geschäftsführende Vorsitzende Erika Vauk nach kurzer schwerer Krankheit verstorben. Der Verlust trifft uns alle schmerzlich und unvorbereitet. Erika war mehrfach im Vorstand und Beirat des Vereins Jordsand aktiv, im Vorstand zuletzt seit 2016. Zwei Aufgabengebiete, die ihr berufliches Leben und ihr privates Engagement im Natur-und Umweltschutz ausmachten, seien kurz angesprochen. 

 

Ihre für den Verein Jordsand wohl wichtigste Arbeit begann sie zusammen mit ihrem Mann Gottfried Vauk, dem Leiter der Inselstation der Vogelwarte Helgoland und langjährigen Vorsitzenden des Vereins Jordsand, in den 1970er Jahren angesichts der katastrophalen Zunahme der Ölpestopfer in der Nordsee. Tausende Seevögel, vor allem Lummen, wurden an den Stränden als Ölopfer angespült oder verendeten dort, unübersehbar für umweltsensible Menschen. In mehreren Forschungsvorhaben wurden die Funde dokumentiert und wissenschaftlich ausgewertet. In Kooperation mit dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie gelang als wohl wichtigstes Ergebnis nach mehreren Jahren intensiver Forschung und Öffentlichkeitsarbeit die gerichtsfeste Beweisführung gegenüber verantwortungslosen Schiffsführern als Umweltsündern. Erika war Mitglied im Expertenteam „Seevögel und Robben“, das die Dokumentation dieser schleichenden Tragödie für unsere Seevögel und die Ursachenanalyse im Auftrag des Umweltbundesamtes erarbeitete. Die Zusammenarbeit zwischen der Vogelwarte als wissenschaftlichem Institut und dem Zählernetz beim Verein Jordsand wurde Grundlage für das spätere Spülsaum-Monitoring der wichtigsten Meeresschutzprogramme. Hierfür zeichnete sie der Verein Jordsand 2013 zusammen mit ihrem Mann Gottfried mit dem „Silberner Austernfischer“ aus.

 

Nach ihrem beruflichen und privaten Wechsel von Helgoland nach Schneverdingen begann sie nach ihrer Tätigkeit an der Norddeutschen Naturschutzakademie auf Hof Möhr das Projekt „Kinderakademie in der Natur“ in Fintel, zunächst mit Unterstützung der Deutschen Wildtier Stiftung und später des Heimatvereins. Hier fanden ihr Interesse an der Biologie, ihr Verantwortungsbewusstsein für den Schutz bedrohter Natur und ihre innere Verpflichtung zur Weitergabe ihres Wissens und ihres Empfindens an Kinder zu einer geglückten Synthese zusammen. Beispielhaft entstanden kleine und größere Projekte zum Schutz und Verständnis der heimischen Natur- und Kulturlandschaft. Vor allem die Kinder fanden in ihr ein heute immer seltener werdendes Vorbild für ein verantwortungsvolles, aber auch fröhliches Leben mit und in der Natur. Erika konnte Menschen für ihre Sache gewinnen und sie zu Mitstreitern machen. Das war wohl ihre herausragendste Eigenschaft, die sie zuletzt auch als Vermächtnis ihres 2015 verstorbenen Ehemannes verstand. In diesem Sinne engagierte sie sich bis fast ganz zuletzt im Vorstand des Vereins Jordsand und in der Kinderakademie. Ihre Krankheit, von der sie sicherlich seit einiger Zeit wusste, behielt sie für sich, bis ihre Kräfte zu Ende gingen. 

 

Erika ist gegangen. „Ich bin da gewesen“, heißt es ganz nüchtern in der Todesanzeige der Familie. „Bitte helft mit für unsere Umwelt zu kämpfen und Schutzräume für Tiere und Pflanzen zu erhalten“. So war sie eben, engagiert für Mensch und Natur. Von sich selbst hat sie nicht viel Aufhebens gemacht. Vielen wird sie fehlen, dem Verein Jordsand und insbesondere den Kindern in Fintel. Aber sie ist nicht spurlos gegangen. Sie hat manche Wegweiser aufgestellt, denen wir folgen können. 

 

Eckart Schrey


Kontakt

Verein Jordsand zum Schutz der Seevögel und der Natur e. V.

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22926 Ahrensburg

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